zahnarztangst

Zahnarztangst und die hilfreiche Rolle der Begleitpersonen

Ängste oder ein Unbehagen vor dem nächsten Zeitarztbesuch sind keine Seltenheit. Es ist legitim, sich frei heraus zu äußern, dass eine Zahnarztangst vorhanden ist. Denn handelt es sich um die sogenannte Zahnarztangst, kann ein Besuch ohne vertraute Begleitperson oftmals nicht mehr so leicht möglich sein. Die Ängste vor etwaigen Schmerzen oder vor einer Spritze führen durchaus kurz vor dem Termin zu einer Absage. So kommt es bei einem Drittel der Patienten zu einem stetigen Aufschieben und erst wenn die Schmerzen unerträglich werden, wird ein Zahnarzttermin unausweichlich. Doch gegen Zahnarztangst lässt sich aktiv etwas tun.

An Ausreden fehlt es in der Regel nicht

Um die eigene Zahnarztangst zu verbergen, finden sich immer wieder neue Ausreden, um einem möglichen routinemäßigen Zahnarztbesuch zu umgehen. Die Ängste entstehen oftmals schon in der Kindheit. Ein ungeduldiger Zahnarzt, Schmerzen oder alleine schon der Geruch beim Zahnarzt prägen. Gemachte Erfahrungen werden automatisch gespeichert. Die Zahnarztangst entsteht. Es ist hilfreich, die Zahnarztangst frühzeitig zu erkennen. Eltern können ihren Kindern dabei helfen, die aufkommende Angst vor dem Zahnarztbesuch zu minimieren. Beispielsweise kann ein Elternteil für sich selbst einen Kontrolltermin vereinbaren. Das Kind kann direkt zuschauen, wie der Zahnarzt die Kontrolle der Zähne vornimmt. Mit dem nächsten Schritt setzt sich das Kind selbst auf den Zahnarztstuhl und öffnet den Mund. Bei starken Ängsten wird mit dem Liegen auf dem Stuhl und dem Öffnen des Mundes schon eine bedeutende Hürde genommen. Selbst bei Angstpatienten im Erwachsenenalter ist es hilfreich, wenn der Partner, ein Freund bzw. ein Verwandter den Zahnarztbesuch begleitet. Zahnarztangst kennt keine Altersgrenze.

Die zu therapierende Zahnarztangst

Bei starken Ängsten ist es immer möglich, dass Eingriffe wie Wurzelbehandlungen, Bohren der Zähne und Füllungen setzen, Behandlungen von Paradontitis bzw. das Einsetzen von Brücken etc. unter Vollnarkose durchgeführt wird. Ein Schritt, welcher durch die lokale Anästhesie Risiken beinhaltet und durchaus teuer werden kann, wenn die Krankenkasse die Behandlung nicht bezahlt. Aus diesem Grunde sollte versucht werden, die Zahnarztangst therapeutisch zu behandeln, falls es nicht ausreicht, dass mithilfe einer Begleitperson die Angst so minimiert wird, dass eine Behandlung auf dem Stuhl möglich gemacht wird. Grundsätzlich ist immer zu empfehlen, dass bei einer entstandenen Zahnarztangst der zu behandelnde Zahnarzt die entsprechende Geduld und das Gespür für die Situation mitbringt. Vor einem Zahnarztbesuch sollte vorab geklärt werden, ob der Zahnarzt mit solchen Situationen vertraut ist. Als Alternativ gibt es besonders ausgebildete Zahnärzte, welche sich auf die Zahnarztangst spezialisiert haben.

Triggerpunkte sind ausreichend

Noch beim Eintreten in die Praxisräume scheint heute alles ganz leicht zu gehen. Das Platznehmen auf dem Zahnarztstuhl gelingt ohne Ängste. Doch kleine Triggerpunkte reichen aus, dass der Patient einen Schwindel verspürt, eine Panikattacke bekommt oder Schweißausbrüche am Körper verspürt. Es kann ausreichen, dass der Zahnarzt unter Druck ist und ungeduldig wirkt bzw. durch eine flapsige Bemerkung die Zahnarztangst beim Patienten aktiviert. Nicht selten entsteht Übelkeit, Herzrasen oder ein Gefühl des Erstickens. In diesen Fällen wird von einer Zahnbehandlungsphobie gesprochen. Es kann zum Zittern des ganzen Körpers kommen. Diese Patienten sollte nicht ohne vertraute Begleitperson einen Zahnarztbesuch vornehmen. Beruhigende Worte und ein Handauflegen können die Situation rasch entkrampfen.

Angst ist legitim

Kein Patient sollte sich für seine entstandene Zahnarztangst schämen. Spezialisierte Zahnarztpraxen sind mit Ängsten vertraut. Begleitpersonen sind eine echte Stütze und können im Vorfeld rasch beschwichtigen. Alleine im Wartezimmer können sich die Ängste frühzeitig auslösen. Im Vorfeld ist es ratsam, die möglichen Ängste klar zu definieren, sodass die behandelnde Praxis vor dem ersten Besuch informiert ist. So ist es dem Praxisteam möglich, von Beginn an eine adäquate Behandlung durchführen zu können. Die Zahnarztpraxis richtet sich auf eine verhaltenstherapeutische Behandlung und Betreuung aus. Die Zahnarztpraxis sollte vorab definieren können, ob es sich um eine Angst während der Behandlung handelt oder um eine Zahnbehandlungsphobie. Bei der Zahnarztangst fühlt der Patient sich unwohl und krankhafte Gefühle können entstehen. Die Phobie hingegen ist eine Angsterkrankung. Damit die Patienten sich wohler fühlen, sind Begleitperson ein bewährtes Mittel, damit der Patient Vertrauen fasst und die Ängste minimiert werden können.