Oralphobie: Zahnarztangst quält ca. 12 Millionen deutsche Patienten

Die krankhafte Angst vorm Zahnarzt treibt nicht nur seltsame Blüten – sie ist schlicht gefährlich für die betroffenen Patienten. Damit erkrankte und nicht behandelte Zähne nicht zu weiteren Erkrankungen führen, ist die Behandlung von Zahnarztangst seit langem Gegenstand der Forschung. Hypnose hat sich zum Beispiel als therapeutisches Hilfsmittel bei der Zahnarztbehandlung durchgesetzt. In vielen Fällen hilft sie den betroffenen Patienten – und auch für den behandelnden Zahnarzt ist sie nützliches Handwerkszeug.

Seit zwölf Jahren: Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose

In diesem Verband (DGZH) sind in Deutschland etwa 3.000 Zahnärzte organisiert. Sie alle bilden sich weiter, um ihren Angstpatienten therapeutische Variationen anbieten zu können. Oberstes Bestreben ist dabei immer, möglichst vielen Patienten ihre Angst vor dem Gang zum Zahnarzt zu nehmen. Da sich diese Angst durch sämtliche Altersgruppen zieht, muss es dementsprechend eine Vielzahl von Angeboten geben. Erwachsene Männer können sich, fremdgesteuert von Panikattacken, völlig irrational verhalten und drücken sich genauso vor dem Zahnarztbesuch wie kleine Kinder. Anti-Angst-Training und Hypnose, die Erwachsenen helfen sollen, ihre Zahnarztangst zu bewältigen, sind selbstverständlich anders gestaltet als entsprechende Angebote für Kinder. Rationale Argumente für eine zahnärztliche Behandlung dringen bei Erwachsenen eher ins Bewusstsein als bei Kindern. Ein Beispiel: die Beseitigung von unangenehmem Mundgeruch als Erleichterung bei sozialen Kontakten.

Auch Kindern mit Zahnarztangst kann geholfen werden

Kinder, deren Angst noch nicht von schlechten Erfahrungen geprägt ist, reagieren eher auf die unangenehmen Geräusche von Bohrern oder auch auf deren Anblick. Hier können zum Beispiel Kopfhörer helfen. Geschichten, denen Kinder dann gerne zuhören, bieten nicht nur Ablenkung von der gefürchteten Behandlung. Sie können zudem ganz nebenbei auch Informationen über die Zahn- und Mundgesundheit vermitteln. Beide Faktoren, Ablenkung und Wissensgewinn, können dazu beitragen, die Angst vor dem Zahnarzt nach und nach abzubauen. Wenn die Erinnerung an die zahnärztliche Behandlung stärker mit der spannenden Geschichte aus dem Kopfhörer verbunden wird als mit Schmerzen oder Ängsten, kann dies der Anfang vom Ende der Zahnarztangst sein.