Atemübungen

Atemübungen gegen Angst beim Zahnarzt

Angst beeinflusst immer den gesamten Körper. Ganz besonders aber die Atmung. Zwischen Angst und Atmung gibt es sogar eine Wechselwirkung. Das bedeutet: Angst wirkt auf die Atmung und – das ist wichtig – Atmung auf die Angst. Es ist also möglich, mit einer bewussten Atemtechnik die Angst zu reduzieren, sie beherrschbar zu machen. Doch wie funktioniert das?

Das passiert bei Angst

Angst zu empfinden ist eine sehr wichtige Fähigkeit. Es gibt keinen Grund, sich für Angstgefühle zu schämen. Das gilt nicht nur für die Angst vor dem Zahnarzt, sondern für alle Ängste. Wer sich seinen Ängsten aber nicht stellt, schränkt seine Möglichkeiten im Alltag ein. Die Angst zu überwinden führt daher immer zu einer besseren Lebensqualität. Atemübungen sind der erste entscheidende Schritt.

Hyperventilation: Beim Hyperventilieren atmet der Betroffene zu schnell aus und ein, meist ohne sich dessen bewusst zu sein. Die Folgen sind Schwindel, Übelkeit, Herzrasen. Das fühlt sich bedrohlich an, lässt sich aber leicht durchbrechen.

Luftanhalten: Auch hier handeln die Betroffenen nicht bewusst. Die Folgen sind vielschichtig, auch erhöht die Anspannung das Schmerzempfinden und das Stressgefühl. Ein Teufelskreis entsteht. Die Lösung liegt auch hier in der bewussten Atmung.

Hyperventilation und Luftanhalten verstärken die Angst. Bewusstes Atmen kann den Teufelskreis durchbrechen

Lernen Sie, ruhig zu atmen: Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch. Fixieren Sie „keinen“ Punkt vor sich. Das erschwert die Entspannung. Erlauben Sie sich einen „weichen Blick“. Schauen Sie geradeaus, aber nehmen Sie bewusst war, was um sie herum passiert. Atmen Sie langsam in den Bauch, bis Ihre Hand sich hebt. Wenn Sie vorher schnell geatmet haben, halten Sie die Luft kurz an, dann atmen Sie langsam wieder aus.

Lösen Sie Verspannungen auf: Sobald Sie ruhig und gleichmäßig atmen, überprüfen Sie Ihren Körper auf Anspannungen. Sicher werden Sie an einigen Körperstellen unbewusst verkrampft sein. Sind Ihre Schultern locker oder etwa hochgezogen? Sind Ihre Beine angespannt? Ist Ihr Kiefer locker? Was macht die Zunge? Durchwandern Sie gedanklich Ihre Arme und Beine, bis Sie alle unbewussten Anspannungen gelöst haben. Überprüfen Sie dabei immer wieder Ihre Atmung. Wenn Sie sich lockerer fühlen, kann Ihnen folgende therapeutische Übung im nächsten Schritt helfen:

Im Liegen: Stellen Sie sich vor, jemand zieht sanft an ihren Füßen. Die Vorstellung wird Ihnen helfen, ruhiger zu atmen
Im Sitzen: Stellen Sie sich vor, an Ihrem Scheitel befindet sich ein Band, das den Kopf sanft nach oben zieht. Die Vorstellung wird ihnen helfen, die Schultern fallen zu lassen und die Atmung zu beruhigen.

Hektische Atmung verhindern

Hyperventilation lässt sich verhindern! Nutzen Sie die Lippenbremse. Dazu pressen Sie die Lippen so aufeinander, dass nur noch eine kleine Öffnung bleibt. Beim Ausatmen pressen Sie die Luft durch diese kleine Öffnung. Dadurch verlangsamt sich Ihre Atmung, das Hyperventilieren wird unterbrochen oder entsteht gar nicht erst.

Angst mit Atmung auflösen

Setzen Sie sich möglichst gerade auf einen Stuhl. Sie brauchen rechts und links von sich Platz. Drücken Sie den Oberkörper gegen die Stuhllehne. Setzen Sie beide Füße fest auf den Boden. Lassen Sie die Arme seitlich herunterhängen. Nun heben Sie die Arme seitlich langsam nach oben über den Kopf und atmen Sie tief ein. Winkeln Sie die Arme nicht an. Sind die Arme über dem Kopf, halten Sie die Luft für einige Sekunden an. Lassen Sie nun die Arme langsam wieder sinken und atmen Sie dabei langsam aus. Lassen Sie die Arme hängen und warten ein paar Sekunden, bevor Sie erneut einatmen und die Arme wieder anheben.

Nutzen Sie die bewusste Atmung nicht nur beim Zahnarzt, sondern immer, wenn Sie in Stress geraten. So wird die bewusste Atmung Ihnen im Alltag helfen.

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