Angst vor Spritzen überwinden

Es ist ganz normal, Angst vor Spritzen beim Zahnarzt zu haben. Viele Menschen empfinden Unbehagen oder sogar Panik, wenn sie eine Nadel sehen oder spüren. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen und die Angst zu überwinden.

5 Tipps gegen Dentalphobie

Eine regelmässige Zahnpflege ist für den Erhalt der Zähne unerlässlich. Das ist mittlerweile bekannt und wird uns bereits im Kindesalter eindrücklich verinnerlicht. Trotzdem scheint nur der Gedanke an einen bevorstehenden Besuch beim Zahnarzt oder der Dentalhygiene für viele Menschen grosses Unbehagen oder gar Angst auszulösen, die schlussendlich in einer Dentalphobie, also einer ernsthaften Krankheit, endet.

Was ist eine Dentalphobie?

Eine Dentalphobie trägt viele verschiedene Namen wie beispielsweise Zahnbehandlungsphobie, Dentophobie oder Oralphobie. Alle Begriffe beschreiben dasselbe Problem, die Angst vor dem Zahnarztbesuch und der höchstwahrscheinlich damit einhergehenden Zahnbehandlung.

Fachleute schätzen, dass 5 bis 10 Prozent der Menschen an einer derartigen Angst leiden. Damit ist die Dentalphobie eine der am häufigsten auftretenden Phobien überhaupt. Oftmals sind schlechte Erfahrungen bei vergangenen Zahnarztbesuchen die Auslöser für eine Dentalphobie. Einige Menschen haben ein Problem damit, fremde Hände im Mund ertragen zu müssen. Dies stellt in ihren Augen einen Eingriff in ihre persönliche Intimsphäre da. Wieder andere schämen sich aufgrund von Karies, Mundgeruch, schiefen Zähnen, also genau den Umständen, die ein Zahnarzt korrigieren sollte. Manche Menschen mögen das Geräusch des Bohrers nicht oder spüren schon Unwohlsein bei dem Gedanken, eine Spritze zu bekommen, können sogar in Panik verfallen.

Forschungen haben ergeben, dass auch furchteinflößende Geschichten über Zahnbehandlungen, die der Patient in der Kindheit gehört hat, ein traumatisches Element darstellen können. Kaum zu glauben, aber Realität: Nicht wenigen Kindern wurde noch vor einigen Jahrzehnten ein Zahnarztbesuch als Strafe angedroht.

Nicht zuletzt spielt auch die Angst vor hohen Rechnungen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Dentalphobie. Das kann bei einigen Patienten dazu führen, dass jahrelang kein Zahnarztbesuch stattfindet und erst bei sehr starken, fast unerträglichen Schmerzen der Weg in die Ordination in Erwägung gezogen wird.

Wie kann man als Patient der Dentalphobie entgegenwirken?
Es hilft nichts, der Gang zur Zahnbehandlung wird den wenigsten von uns erspart bleiben, Dentalphobie hin oder her. Hier nun einige Tipps, die helfen können, der Angst Herr zu werden.

1.Als Angstpatient ist man nicht allein.

Es gibt zahlreiche Menschen, die auch unter einer Dentalphobie leiden. Viele von ihnen schließen sich in Foren zusammen. Dort tauschen sie ihre Erfahrungen und Tipps aus und können anderen Teilnehmern Mut machen, gegen die Dentalphobie vorzugehen.

2.Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Angst

Für einen Zahnarzt sind die Ängste seiner Patienten nichts Ungewöhnliches. Er versteht Sie, nimmt Sie und Ihre Befürchtungen sehr ernst und berücksichtigt dies bei der Behandlung. Unter Umständen hilft Ihnen eine erste Besprechung ohne anschließende Behandlung. Der Zahnarzt erklärt Ihnen in Ruhe, was auf Sie zukommt und geht auf Ihre Fragen ein. So bauen Sie ein Vertrauensverhältnis auf, sodass Ihnen der Gang zur Zahnbehandlung immer leichter fällt. Daher empfiehlt sich ein reines Beratungsgespräch auf jeden Fall.

3. Nach Tipps fragen

Während des Gespräches wird Ihnen eventuell der Tipp gegeben, einmal darüber nachzudenken, was im vermeintlich allerschlimmsten Fall passieren könnte. Schnell kommt man dann zum Ergebnis, dass es maximal bei einer Schwellung und etwas Wundschmerz bleiben wird. Und auch dem kann man mit einem geeigneten Schmerzmittel abhelfen.

4.Zahnbehandlung unter Narkose

Einige Zahnarztpraxen bieten eine Behandlung mittels der Dämmerschlafnarkose an. Dabei wird der Patient sediert. Eventuell sind hier jedoch mehrere Behandlungstermine notwendig. Wem das noch zu ungewiss ist, der kann sich für die Vollnarkose entscheiden. Dabei wird die Behandlung von einem Anästhesisten überwacht. Meist werden gleich größere Sanierungen ausgeführt, sodass oftmals nur eine einzige Behandlung notwendig ist. Dies empfiehlt sich vor allem bei Patienten, die unter einer sehr ausgeprägten Dentalphobie leiden.

5.Die Vorteile visualisieren

Es kann helfen, sich einmal vorzustellen, wie es sich wohl anfühlen mag, wieder gesunde Zähne zu besitzen, z. B. einfach frei lachen zu können. Viele Menschen mit Dentalphobie trauen sich nämlich nicht mehr, mit offenem Mund zu lachen, aus Angst, das Gegenüber könnte die schlechten Zähne sehen. Es geht also darum, ein positives Selbstbildnis von sich selbst zu schaffen. Wichtig ist, dass man als Angstpatient ins Handeln kommt und den ersten Schritt unternimmt.

Meditation gegen Angst

Dieser Artikel soll Ihnen helfen, durch Meditation Ihre Angst vor dem Zahnarzt zu überwinden.
Oft beginnt es bereits im Kindesalter: Die Panik vor dem Besuch beim Zahnarzt. Kinder haben oft keine Wahl, als trotzdem zu gehen, doch im Erwachsenenalter passiert es gerne, dass man statt der notwendigen Untersuchung zu Hause bleibt. So landet man schnell in einem Teufelskreis aus Zahnproblemen und Panik vor dem Bohrer. Welche Möglichkeiten gibt es diese Angst zu überwinden? Eine Lösung liegt in der Meditation.

Was ist Meditation?

Seit Jahrhunderten praktizieren Menschen in verschiedensten Kulturen und Religionen die Kunst der Meditation. Vor allem in der asiatischen Kultur ist sie heute noch tief verankert. Es gibt zum einen die passive und zum anderen die aktive Meditation. Aktive Meditation ist mit bestimmten Bewegungen verbunden, wie zum Beispiel beim Yoga. Die passive Variante hingegen zeichnet sich durch ruhiges Sitzen und Innehalten aus, wie das buddhistische „Zazen“.

Warum Meditation?

Das Spannende an der Meditation ist, dass theoretisch jeder Mensch allein durch Übung und Schulung seines Geistes oder Bewusstseins, dazu in der Lage ist, seinen körperlichen Zustand zu verändern. Sie ist für alle Menschen jederzeit und überall zugänglich, auch im Wartezimmer des Zahnarztes. Das einzige Werkzeug, das benötigt wird, ist der Geist. Es ist außerdem wissenschaftlich belegt, dass Meditierende allein durch ihren Willen und ihr Konzentrationsvermögen auf lange Sicht sogar ihre Gehirnwellen und -masse, sowie Zellstrukturen verändern können, was in direktem Zusammenhang mit einer Abnahme der Stressbelastung steht.

Wie funktioniert Meditation?

Der Meditierende sitzt entspannt und versucht nichts zu denken. Er lässt seine Gedanken kommen und wieder gehen, ohne sich mit ihnen zu befassen. Auch Bilder, Worte, Namen oder Vorstellungen sollen fallengelassen werden. Da diese Aufgabe extrem schwierig ist, gibt es Hilfestellungen, wie zum Beispiel seine Atemzüge zu zählen.
Eine andere Möglichkeit ist es, sich völlig auf den Atem zu konzentrieren und zu spüren, wie der Bauchraum und die Lunge mit tiefen Atemzügen gefüllt- und langsam wieder geleert werden.
Manche Menschen bevorzugen sich auf eine Art Gedankenreise zu begeben. Dabei wählt der Meditierende einen eigenen friedlichen „Ort“, den er in Gedanken besucht, während er alles andere hinter sich lässt.

Wie hilft Meditation gegen Angst vor dem Zahnarzt?

Falls Sie jemals versucht haben zu meditieren, haben Sie vielleicht gemerkt, dass es nicht so einfach ist, seinen Kopf von Gedanken zu befreien. Deshalb ist Meditation keine Übung, die nach einem Mal praktizieren alle Ängste nimmt. Wie mit vielen Sachen im Leben, kommt es auf die Kontinuität der Praxis an. Nehmen Sie sich täglich ein paar Minuten Zeit, suchen Sie sich einen ruhigen Ort ohne Ablenkung und meditieren Sie. Dabei reicht es völlig aus, wenn Sie zuerst fünf Minuten meditieren, mit der Zeit können Sie sich steigern. Im Endeffekt kommt es nicht darauf an, wie lange Sie ruhig sitzen können, sondern wie Sie sich danach und währenddessen fühlen. Achten Sie auf Ihren Körper und entschleunigen Sie. Mit der Zeit werden Sie merken, wie Sie in bestimmten Situationen gelassener reagieren. Die Meditation wird Ihr Werkzeug sein, um in Stresssituationen, wie beim Zahnarzt, ruhig zu bleiben.
Je nachdem, wie stark ausgeprägt Ihre Angst vor dem Zahnarzt ist, können Sie Zuhause vor dem Zahnarzttermin Vorarbeit leisten oder in der Praxis selbst im Wartezimmer oder im Behandlungsstuhl meditieren. Vielleicht hilft es Ihnen mehr sich auf den Atem zu konzentrieren oder vielleicht ist es beruhigender sich gedanklich an einen Ort begeben, den Sie mit Glück und Frieden verbinden. Wichtig ist, dass Sie eine Methode finden, die für Sie funktioniert. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch, es gibt Ihren Weg und wenn er Ihnen hilft, ist er der richtige.

Atemübungen gegen Angst beim Zahnarzt

Angst beeinflusst immer den gesamten Körper. Ganz besonders aber die Atmung. Zwischen Angst und Atmung gibt es sogar eine Wechselwirkung. Das bedeutet: Angst wirkt auf die Atmung und – das ist wichtig – Atmung auf die Angst. Es ist also möglich, mit einer bewussten Atemtechnik die Angst zu reduzieren, sie beherrschbar zu machen. Doch wie funktioniert das?

Das passiert bei Angst

Angst zu empfinden ist eine sehr wichtige Fähigkeit. Es gibt keinen Grund, sich für Angstgefühle zu schämen. Das gilt nicht nur für die Angst vor dem Zahnarzt, sondern für alle Ängste. Wer sich seinen Ängsten aber nicht stellt, schränkt seine Möglichkeiten im Alltag ein. Die Angst zu überwinden führt daher immer zu einer besseren Lebensqualität. Atemübungen sind der erste entscheidende Schritt.

Hyperventilation: Beim Hyperventilieren atmet der Betroffene zu schnell aus und ein, meist ohne sich dessen bewusst zu sein. Die Folgen sind Schwindel, Übelkeit, Herzrasen. Das fühlt sich bedrohlich an, lässt sich aber leicht durchbrechen.

Luftanhalten: Auch hier handeln die Betroffenen nicht bewusst. Die Folgen sind vielschichtig, auch erhöht die Anspannung das Schmerzempfinden und das Stressgefühl. Ein Teufelskreis entsteht. Die Lösung liegt auch hier in der bewussten Atmung.

Hyperventilation und Luftanhalten verstärken die Angst. Bewusstes Atmen kann den Teufelskreis durchbrechen

Lernen Sie, ruhig zu atmen: Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch. Fixieren Sie „keinen“ Punkt vor sich. Das erschwert die Entspannung. Erlauben Sie sich einen „weichen Blick“. Schauen Sie geradeaus, aber nehmen Sie bewusst war, was um sie herum passiert. Atmen Sie langsam in den Bauch, bis Ihre Hand sich hebt. Wenn Sie vorher schnell geatmet haben, halten Sie die Luft kurz an, dann atmen Sie langsam wieder aus.

Lösen Sie Verspannungen auf: Sobald Sie ruhig und gleichmäßig atmen, überprüfen Sie Ihren Körper auf Anspannungen. Sicher werden Sie an einigen Körperstellen unbewusst verkrampft sein. Sind Ihre Schultern locker oder etwa hochgezogen? Sind Ihre Beine angespannt? Ist Ihr Kiefer locker? Was macht die Zunge? Durchwandern Sie gedanklich Ihre Arme und Beine, bis Sie alle unbewussten Anspannungen gelöst haben. Überprüfen Sie dabei immer wieder Ihre Atmung. Wenn Sie sich lockerer fühlen, kann Ihnen folgende therapeutische Übung im nächsten Schritt helfen:

Im Liegen: Stellen Sie sich vor, jemand zieht sanft an ihren Füßen. Die Vorstellung wird Ihnen helfen, ruhiger zu atmen
Im Sitzen: Stellen Sie sich vor, an Ihrem Scheitel befindet sich ein Band, das den Kopf sanft nach oben zieht. Die Vorstellung wird ihnen helfen, die Schultern fallen zu lassen und die Atmung zu beruhigen.

Hektische Atmung verhindern

Hyperventilation lässt sich verhindern! Nutzen Sie die Lippenbremse. Dazu pressen Sie die Lippen so aufeinander, dass nur noch eine kleine Öffnung bleibt. Beim Ausatmen pressen Sie die Luft durch diese kleine Öffnung. Dadurch verlangsamt sich Ihre Atmung, das Hyperventilieren wird unterbrochen oder entsteht gar nicht erst.

Angst mit Atmung auflösen

Setzen Sie sich möglichst gerade auf einen Stuhl. Sie brauchen rechts und links von sich Platz. Drücken Sie den Oberkörper gegen die Stuhllehne. Setzen Sie beide Füße fest auf den Boden. Lassen Sie die Arme seitlich herunterhängen. Nun heben Sie die Arme seitlich langsam nach oben über den Kopf und atmen Sie tief ein. Winkeln Sie die Arme nicht an. Sind die Arme über dem Kopf, halten Sie die Luft für einige Sekunden an. Lassen Sie nun die Arme langsam wieder sinken und atmen Sie dabei langsam aus. Lassen Sie die Arme hängen und warten ein paar Sekunden, bevor Sie erneut einatmen und die Arme wieder anheben.

Nutzen Sie die bewusste Atmung nicht nur beim Zahnarzt, sondern immer, wenn Sie in Stress geraten. So wird die bewusste Atmung Ihnen im Alltag helfen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Angst vor dem Bohrer?

Die richtige Vorbereitung hilft!

Angst vor dem Bohrer? Die richtige Vorbereitung hilft!
Angst vor dem Zahnarzt ist keine Seltenheit. Wenn die Unruhe jedoch so schlimm wird, dass sie den anstehenden Besuch unerträglich macht, sollte etwas dagegen unternommen werden. Die gute Nachricht: Bereits die richtige Vorbereitung und eine gute Nachbereitung können Ihren nächsten Zahnarzttermin um einiges erleichtern!

Im Voraus Planen

Planen Sie Ihren Besuch ruhig weit genug im Voraus, um sich in Ruhe vorzubereiten. Sie können die Zeit dafür nutzen, Entspannungsübungen (beispielsweise Atemtechniken) gegen die Angst zu trainieren. Je besser Sie die Übungen vor dem Termin einstudiert haben, desto hilfreicher werden sie im Ernstfall sein.
Besuchen Sie die Zahnarztpraxis zum ersten Mal, bereiten Sie sich auf die Anamnese vor. Bitten Sie Ihre alte Praxis rechtzeitig alle Unterlagen, wie Röntgenbilder, an die neue Praxis zu schicken und halten Sie ggf. persönliche Daten und Ihre Krankheitsgeschichte parat. In der Regel müssen Sie zu Beginn Informationen über Operationen, Allergien und Medikamente, die Sie zur Zeit einnehmen, in ein Formular eintragen. Damit Sie das nicht noch unruhiger macht, ist es gut, wenn Sie bereits alles bereit haben.

Zeit einplanen

Planen Sie für Ihren Besuch ausreichend Zeit ein und wählen Sie nach Möglichkeit einen frühen Behandlungstermin. So verhindern Sie, dass Sie sich stundenlang vor der Behandlung nervös machen können. Andere Termine legen Sie besser auf einen anderen Tag, damit Sie nicht in Zeitnot geraten und nach der Behandlung entspannen können. Gerade als Angstpatient möchten Sie ggf. eine (lokale) Betäubung und können entsprechend nach dem Termin nicht sofort essen, reden oder fahren. Sind wichtige Termine an dem Tag unumgänglich, legen Sie sie so weit wie möglich nach hinten. Es kann hilfreich sein, einen Tag vorher in der Praxis anzurufen, sich den Termin bestätigen zu lassen und zu erfragen, wie viel Zeit Sie einplanen sollten.

Unmittelbar vor dem Termin

Versuchen Sie unmittelbar vor dem Termin ausreichend Schlaf zu bekommen. Gehen Sie früh zu Bett und hören Sie beruhigende Musik, wenn Sie Schwierigkeiten beim Einschlafen haben. Koffein sollte am Morgen möglichst vermieden werden, denn es wirkt blutdrucksteigernd. Das kann bei Zahnextraktionen relevant werden, Sie im Zweifelsfall noch nervöser machen und sogar die lokale Betäubungswirkung verringern. Trinken Sie stattdessen lieber einen beruhigenden Kräutertee (beispielswiese Kamille). Beruhigende Medikamente sollten Sie vermeiden, denn deren Wechselwirkungen mit anderen Substanzen sind nicht absehbar. Falls Sie die Angst ohne Beruhigungsmittel gar nicht aushalten, können Sie Ihren Zahnarzt vor Ort danach fragen. Achten Sie ansonsten auf bequeme Kleidung und bringen Sie Musik oder ein gutes Buch für eventuelle Wartezeit mit. Lange Haare werden am besten in einem seitlichen Zopf zusammengebunden, damit sie nicht im Weg sind und hinten am Kopf nichts drückt.

In der Praxis

Planen Sie lieber etwas zu viel Zeit ein, damit Sie zusätzlich zur Angst nicht auch noch in Stress geraten. Nehmen Sie beispielsweise einen Bus früher, als Sie müssten. Wenn sie deutlich zu früh vor Ort sind, können Sie die Zeit für einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft nutzen. Sprechen Sie Ihre Angst beim Zahnarzt an und bitten Sie Ihn, verständnisvoll zu sein und ggf. ein Stopp-Signal auszumachen, falls Sie eine Pause benötigen. Versuchen Sie sich mit Entspannungsübungen und Gedankenspielen abzulenken. Können Sie sich beispielsweise an das Mittagsessen von vor zwei Wochen erinnern? Oder welche Klamotten Sie getragen haben? Manche Menschen lernen auch Gedichte oder Songtexte, die sie dann im Stuhl wiederholen können. So zwingen Sie Ihr Gehirn, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.

Nach dem Termin

Vereinbaren Sie nach der Behandlung direkt den nächsten Termin, sodass Sie ihn nicht wieder aus Angst hinausschieben können (auch wenn es nur ein Kontrolltermin ist). Außerdem brauchen Sie sich dann keine Gedanken mehr darum machen und das Thema bis kurz vor dem nächsten Termin wieder ruhen lassen.

Sie werden Sie, mit ausreichender Vor- und Nachbereitung kann der nächste Zahnarztbesuch schon viel reibungsloser stattfinden.

Hilfe in Angstsituationen

Skills: Hilfe in Angstsituationen

Wer von einer Angst betroffen ist, weiß, wie lähmend eine Angstsituation sein kann. Gute Ratschläge oder logische Argumente helfen wenig, wenn die Angst gerade unmittelbar präsent ist. Aus der Verhaltenstherapie kommt der Begriff der „Skills „zur Hilfe: Handlungen, die bei richtiger Anwendung die persönliche Anspannung senken können.
Was damit gemeint ist und wie Skills für Kinder oder Erwachsene aussehen können, erklärt der folgende Artikel.

Skills – Fähigkeiten zur Anspannungsregulation

Die Therapie beschreibt damit Tätigkeiten, die ein Patient nutzt, um sich in Stresssituationen aus Hilfe zu suchen. Wer also Angst vor dem Zahnarzt hat, kann Skills als Hilfe nehmen, um Angstsymptome zu lindern. Skills helfen nicht, die Ursache der Angst zu behandeln – aber durch die Bekämpfung der Symptomatik sind sie ein wirkungsvolles Mittel, Ängste langfristig abzubauen.

Wie werden Skills angewendet?

Ein Skill ist eine Tätigkeit, die dem Menschen nicht schadet, ihm aber einen anderen Reiz anbietet, um sich von einer Anspannung abzulenken. Skills werden als Hilfe im persönlichen Umgang mit Gefühlen genutzt. Im konkreten Beispiel der Angst vor dem Zahnarzt bedeutet das: Sobald die Angst wahrgenommen wird, wird ein Skill angewandt, um die Gedankenkette „Angst-Zahnarzt-Angstscham“ zu durchbrechen. Wirksame Skills in dieser Situation können Sudokus sein, Kopfrechenaufgaben oder Knobelspiele. Indem der Patient sich darauf konzentriert, durchbricht er die Phase der Anspannung.

Skill-Ketten

Oft reicht aber ein Skill nicht aus – es ist sinnvoll, eine ganze Reihe von Skills auszusuchen. Jeder Skill sollte einer bestimmten Reizschwelle zugeordnet sein.
Ist die Angst noch auszuhalten, reicht ein Skill aus, der nur im Kopf stattfindet, wie zum Beispiel Rechnen oder das innerliche Aufsagen von Gedichten oder Liedtexten zur Ablenkung.
Ist die Anspannung der Angst aber bereits so groß, dass Puls und Atmung beschleunigt sind und der Impuls zum Weglaufen besteht, sind Skills nützlich, die einen körperlich spürbaren Reiz auslösen. Eiswürfel im Nacken, kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen, das Riechen an Anis oder Ammoniak, wenn möglich auch ein paar langsame Liegestütze lenken den Kopf wirkungsvoll von der Angst ab.
Wer in einer hohen Anspannung mit einem starken Skill beginnt, kann sich selbst langsam runterregulieren und nach und nach sanftere Skills nutzen, bis eine Möglichkeit zur Behandlung besteht.

Skill-Koffer

Auch wenn hier kein haptischer Koffer gemeint ist, kann es durchaus sinnvoll sein, sich ein kleines Mäppchen mit Material für die persönlichen Skills zu füllen und zum Zahnarztbesuch mitzunehmen. Darin können Parfumproben für den ersten körperlichen Reiz enthalten sein, ein kleines Rätselbuch mit einem Stift, ein Zauberwürfel oder ein Ball zum Kneten.

Skills für Kinder
Hat ein Kind Angst vor dem Zahnarzt, kann es ab dem Grundschulalter häufig in die Erstellung eines Skills zu Hilfe gegen die Angst mit einbezogen werden. Vielleicht ist ein körperlich spürbarer Skill ein Purzelbaum oder ein Hand-Klatsch-Spiel-Reim, für das vor dem Betreten der Praxis ausgeführt wird, als Hilfe für das Wartezimmer ein Heft mit Malen-nach-Zahlen oder Von-Punkt-zu-Punkt-Bildern. Auf dem Zahnarztstuhl kann ein Plüschtier mit festeren Gliedmaßen gleichzeitig treuer Freund und hilfreicher Tast-Skill sein.

Skills für Erwachsene
Hilfe für Erwachsene ist einfacher, da sie den Sinn von Skills verstehen – und schwieriger, da die Entscheidung zur Nutzung einer Skillkette selbst getroffen werden muss. Mit kaltem Wasser zu beginnen ist innerhalb einer Praxis oft gut umzusetzen, Liegestütze eher schwieriger. Wer keine Rätsel mag, kann im Kopf in 7er Schritten von 500 rückwärts zählen oder Segelknoten machen.

Jeder Mensch ist in seiner Angst individuell – daher sind auch die Skills ganz nach Persönlichkeit unterschiedlich. Patienten brauchen eine Weile, um das Passende für sich herauszufinden – nach einiger Zeit können Skills aber ein verlässlicher Partner im Umgang mit der Zahnarztangst werden.

Dentalphobie: Tschüss Angst!

Wir alle kennen das Gefühl von Angst. Angst ist ein natürlicher Schutzmechanismus und in manchen Situationen notwendig, um das Überleben zu sichern. Allerdings begegnen wir dieser Angst auch in alltäglichen Situationen – wie bspw. dem Zahnarztbesuch – immer wieder. In diesem Fall ist die Angst nicht für das Überleben notwendig und stellt teilweise ein massives Problem dar. Erfahren Sie hier, was es mit dieser Angst auf sich hat und wie Sie die Angst lindern und sogar gänzlich überwinden können.

Warum haben wir Angst?

Angst ist, wie bereits erwähnt, ein natürlicher und wichtiger Schutzmechanismus. Das Gefühl der Angst warnt uns vor (potentiellen) Gefahren und schärft unsere Sinne. Es ist durchaus sinnvoll, Angst zu haben, wenn Ihnen ein Löwe gegenübersteht. Denn hierbei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Situation. Anders verhält es sich jedoch bei Phobien. Hier ist die Angst völlig irrational und steht in keinster Weise im Verhältnis zu ihrem Auslöser. Das ist den meisten Menschen, die an einer Dentalphobie leiden, auch bewusst, dennoch lässt sich die Angst natürlich allein durch dieses Wissen nicht unbedingt abstellen.

Meist sind Phobien erlernte Ängste, die uns entweder vom nahestehendem Umfeld beigebracht wurden (Bsp.: Die Mutter hat eine Dentalphobie und redet stets davon, wie schlimm es beim Zahnarzt ist. Das Kind wird somit vermutlich ebenfalls eine Angst vor dem Zahnarzt entwickeln, da es auf die Einschätzung seiner Mutter vertraut.) oder das Resultat schlechter Erfahrungen sind. Dennoch lassen sich diese Ängste auch wieder verlernen. Dafür braucht es ein wenig mehr Verständnis dafür, wie Angst funktioniert und was sie in unserem Körper bewirkt. Nur auf diese Weise können Sie lernen, Ihre Angst zu lindern oder gar vollständig zu überwinden.

Was bewirkt Angst in unserem Körper?

Angst sorgt dafür, dass Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet wird. Durch das Adrenalin bekommen Sie einen Energieschub, der Sie bereit zum Kampf oder zur Flucht macht. Das Cortisol hingegen bewirkt, dass Sie aufmerksamer werden und sich Ihre Sinne schärfen. Sie nehmen Ihre Umwelt viel deutlicher wahr, sind schreckhafter und meist auch schmerzempfindlicher. Dieser ganze Prozess kostet den Körper einiges an Energie – Energie, die irgendwann zu Ende ist. Dieses Wissen ist hilfreich, um die Dentalphobie überwinden zu können.

Wie lassen sich Ängste überwinden?

Um Ängste lindern oder überwinden zu können, gibt es verschiedene Methoden. Nicht jede Methode ist für jeden Menschen geeignet, darum kann es sich lohnen, verschiedene Dinge auszuprobieren.

1. Ablenkung
Ist die Dentalphobie nicht so stark ausgeprägt, so kann es schon hilfreich sein, sich mit Musik während der Behandlung abzulenken. Fokussieren Sie sich ganz auf die Musik, Ihre Atmung und entspannen Sie Ihre Muskulatur. Durch diese bewusst gelenkte Achtsamkeit senken Sie Ihren Stresspegel und suchen nicht mehr nach äußeren Reizen, die Sie in Ihrer Angst bestätigen können.

2. Reden Sie mit Ihrem Zahnarzt über Ihre Angst
Sie sind mit Ihrer Angst nicht alleine! Sprechen Sie Ihren Zahnarzt auf Ihre Ängste und Befürchtungen an, denn so kann dieser Sie besser verstehen und Sie unterstützen. Zahnärzte haben viele Patienten mit Dentalphobie und wissen daher meist, wie sie die Ängste der Betroffenen lindern können.

3. Konfrontation
Stellen Sie sich Ihrer Angst! Suchen Sie sich einen guten Therapeuten und stellen Sie sich Ihrer Angst, indem Sie bewusst die angstauslösende Situation aufsuchen und dortbleiben. Es wird zu Beginn sehr schwer für Sie sein, doch der Körper kann den Zustand der Angst nur für einen bestimmten Zeitraum aufrechterhalten. Nach diesem Zeitraum lässt die Angst nach – immer! Ab diesem Punkt lernen Sie, dass Sie die angstauslösende Situation überleben und die Angst nicht länger aufrechterhalten werden muss.

Hypnose beim Zahnarzt – Alternative für Angstpatienten

Hypnose kann dem Angstpatienten zu einer schmerzfreien und angstfreien Behandlung beim Zahnarzt verhelfen. Patienten, die unter Zahnarztangst leiden, sind froh über jede Möglichkeit der Unterstützung. Egal, welche Ursache die Angst hat. Nicht nur die übliche Angst vor dem Zahnarzt im allgemeinen, auch Zähneknirschen kann mit Hypnose behandelt werden. Sogar allergische Reaktionen auf Zahnfüllstoffe oder zahnmedizinische Medikamente können sich mit Hypnose auflösen. Der zeitraubende und in vieler Hinsicht unangenehme Prozess einer Abschleifung als Vorbereitung für eine Krone findet üblicherweise mit einer Lokalanästhesie statt. Unter Hypnose ist diese Behandlung ebenso möglich, und das Medikament kann wegfallen. Doch es gibt darüberhinaus noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten für Hypnose.

Gegen zahlreiche Ängste: Hypnose beim Zahnarzt

Das erwähnte Beispiel vom Beschleifen für eine Kronenversorgung ist nur eines von vielen. Für Patienten mit Zahnarztangst steht am Anfang deren Überwindung, und zwar generell. Bereits für das Betreten der Zahnarztpraxis wird Hilfe gebraucht. Mit Hypnose hat man bei diesen Patienten nennenswerte Erfolge erzielt. Ebenso wie die allgemeine Zahnarztphobie ist Hypnose auch bei einzelnen Schritten einer zahnärztlichen Therapie erfolgreich. Das gilt für die Angst vor Spritzen ebenso wie für die Angst vor Nebenwirkungen einer Narkose. Irritationen der Schleimhaut im Mund oder der Haut an den Lippen werden mit Hypnose schmerzfrei empfunden. Unverträglichkeit von Medikamenten oder allergische Reaktionen ebenso wie Schmerzen, egal ob sie chronisch sind oder akut auftreten, sind ein effektives Einsatzgebiet fürHypnose.

Was genau geschieht bei einer Hypnose und bei wem wirkt sie?

Grundsätzlich kann sich jeder Mensch hypnotisieren lassen. Die Bereitschaft und die Fähigkeit, sich in diesen Zustand zu begeben, erfordert ein großes Maß an Vertrauen. Immerhin gibt man im Zustand der Hypnose jede Kontrolle der Situation ab. Lässt man sich vom Hypnotiseur auf diesem Weg begleiten, kann man sich aus der angstbesetzten Situation heraus begeben. Man kann sich entweder an Situationen erinnern, die sich emotional sehr angenehm und sicher angefühlt haben. Oder man nutzt seine Phantasie und malt sich eine so positive und wohlige Szenerie aus. In jedem Fall führt die Konzentration auf diese angenehmen Gefühle dazu, dass man sich körperlich entspannen kann. Das betrifft hauptsächlich Puls, Blutdruck und Atmung, die allesamt quasi heruntergefahren werden. Befindet der Patient sich dann in einem Zustand, der mit Trance oder Schlaf gleichgesetzt werden kann, wird jede Art von zahnärztlicher Therapie kaum noch als Schmerz wahrgenommen.

Zahnarztangst – als medizinische Diagnose eingestuft

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Zahnarztangst als eine medizinische Diagnose eingestuft. Ein international anerkanntes System fasst im Rahmen der WHO in einem Katalog alle Diagnosen zusammen, die weltweit als solche gelten. Zahlreiche Statistiken, die weltweit über lange Zeiträume erarbeitet wurden, stützen sich auf Studien zum Thema Dentalphobie. Die entsprechenden Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Sie zeigen, wie stark die Angst vor dem Zahnarztbesuch verbreitet ist. Auch für spezielle Behandlungen beim Zahnarzt gibt es aussagekräftige Zahlen. Etwa ein Fünftel aller Patienten haben generell Angst, und zwar vor jedem Zahnarztbesuch. Das ist unabhängig davon, welche Therapie sie erwartet.

Wurzelbehandlungen machen besonders viel Angst

Mit 35 Prozent ist die Anzahl der Zahnarztangst-Patienten besonders hoch, die Angst vor einer Wurzelbehandlung haben. Bei diesem Begriff denkt nun wirklich jeder sofort an Zahnschmerzen und geschwollene Wangen. Das sind keine angenehmen Assoziationen. Es ist eben auch tatsächlich so, dass eine Wurzelbehandlung mit Schmerzen verbunden ist. Diese Schmerzen hat der Patient nicht unbedingt bei der Behandlung, da ist man durch einen Pieks davon befreit. Die Lokalanästhesie sorgt zumindest für ein paar Stunden dafür, dass nichts weh tut. Doch jeder weiß, wenn die Betäubung nachlässt, kommen die Schmerzen. Es sind meistens nur ein paar Stunden, aber die werden im Vorfeld als extrem beängstigend empfunden. Doch es sind immer mehr Patienten mit Zahnarztangst, die erfolgreich eine Therapie gegen diese Angst hinter sich gebracht haben.

Zahnarztangst muss nicht bleiben

Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass so viele Menschen von Zahnarztangst betroffen sind. Der Mund ist immerhin ein sehr privater Bereich, und beim Zahnarzt muss man jemand fremdem, dem Zahnarzt, den Zugang gewähren. Darüber hinaus muss man immer damit rechnen, dass uns der Zahnarzt mit scharfen Instrumenten Schmerzen zufügen kann. Diese Situation, ohne Kontrolle zu sein und nicht genau zu wissen, was auf einen zukommt, erzeugt dieses unangenehme Gefühl, ausgeliefert zu sein. Die gute Nachricht ist jedoch, dass immer mehr betroffene Patienten die zahlreichen Angebote nutzen, mit denen man seine Angst überwinden kann. Auch das ist statistisch belegt. Entscheidend ist, dass man einen ersten Schritt tut, um Hilfe zu suchen. Dieser erste Schritt ist der wichtigste, aber nicht der einzige. Es folgen noch viele, bis man die Zahnarztangst hinter sich gelassen hat. Und niemand außer dem Betroffenen selbst bestimmt dafür das Tempo.

Mit Zahnarztangst ist man nicht allein

Eins ist klar: Die Angst vor dem Zahnarzt ist kein Tick und keine Spinnerei, die man einfach auf Knopfdruck abschalten kann. Es ist vielmehr so, dass es für die Diagnose Dentalphobie einen offiziellen Platz in der Liste der international festgelegten Klassifikation für medizinische Diagnosen gibt. Diese Klassifikation ist Teil des Diagnosen-Kataloges der Weltgesundheitsorganisation WHO. Sollte also jemand konkrete und als belastend empfundene Zahnarztangst als Macke abwerten, ist diese Information ein schlagendes Gegenargument. Zu diesem Thema haben Wissenschaft und Forschung bereits mehrere Untersuchungen durchgeführt und belastbare Werte dazu in Statistiken verpackt. Daraus ist zu entnehmen, dass gut ein Drittel aller Zahnarztpatienten starke, ausgeprägte Angst vor allem vor Wurzelbehandlungen hat. Knapp zwanzig Prozent haben sogar grundsätzlich Angst vor jedem Zahnarztbesuch, unabhängig davon, was sie dort erwartet.

Dentalphobie – ein Phänomen, das Millionen Menschen betrifft

Allein in der Bundesrepublik kann man davon ausgehen, dass ungefähr zehn Millionen Menschen von Zahnarztangst betroffen sind. Die gute Nachricht ist: die weitaus größte Anzahl der Angstpatienten bewältigt ihre Krankheit, wenn diese offen für helfende Therapien sind und auch auf das individuell passende Hilfsangebot treffen. Wenn man sich vor Augen führt, wie quälend die Angst ist, mit der man sich im äußersten Notfall in den Behandlungsstuhl beim Zahnarzt setzt, ist es umso erfreulicher, dass man immer einen Weg aus diesem Albtraum finden kann. Versucht man, sich in die Angst vor dem Zahnarzt hineinzuversetzen, braucht man nur zu bedenken, wie verletzlich der Mundbereich ist. Mit geöffnetem Mund vor einer fremden Person zu sitzen, ist schon eine unangenehme Vorstellung. Aber damit ist es ja nicht getan. Immerhin ist es nicht unrealistisch, in dieser Situation von dem Einsatz spitzer Instrumente starke Schmerzen zu erwarten.

Zahnarztangst: Mischung aus Schmerz und Scham

Als Dentalphobiker nimmt man schon die Vorstellung einer Zahnbehandlung als die Vorstufe zur Hölle wahr. Der Anblick einer Spritze, das leise Summen oder auch laute Dröhnen eines Bohrers – eine Kombination, die erste Panik auslösen kann. Das alles findet dann auch noch in einem Sprechzimmer statt, in dem es nach „Zahnarzt“ riecht. Die ersten Schweißtropfen auf der Stirn lassen nicht lange auf sich warten. Doch was ist die Alternative? Drückt man sich immer wieder aus Angst vor einem Zahnarztbesuch, riskiert man mittel- bis langfristig den totalen Verfall seiner Zähne. Der Anblick, den ein geöffneter Mund mit nur noch wenigen Restzähnen oder gar verfaulten Zähnen bietet, erzeugt beim Betroffenen Scham und Verzweiflung. Auch der zwangsläufig starke Verbrauch von Schmerzmitteln beruhigt nicht gerade das Gewissen. Alles in allem: die Kombination aus Angst, Panik, Schmerzen und Schamgefühl ist kaum zu ertragen. Ein unerträglicher Leidensdruck kann dann Ausgangspunkt für einen Hilferuf sein.